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Flugangebote von Ryanair: Europas größte Fluglinie

Wissen Sie, welche europäische Fluglinie im Jahr 2016 die meisten Passagiere befördert hat? Lufthansa? British Airways? Air France? Keine davon – es war Ryanair: 117 Millionen Menschen flogen 2016 mit der irischen Airline, eine Steigerung von 15 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Zum Vergleich: Die Nummer zwei in Europa – die Lufthansa mit ihren Töchtern Eurowings, Austrian Airways und Swiss – kam auf 109,7 Millionen Passagiere.

PR-Gags haben bei Ryanair schon Tradition

Ryanair gab sich schon immer etwas anders. Dazu passt auch eine Stellenanzeige, die die Fluglinie Ende 2016 schaltete: Darin wird ein Assistent für den Vorstandsvorsitzenden Michael O’Leary gesucht. Überschrieben mit „Schlimmster Job in Irland?“, erwarteten die Bewerber Tätigkeiten wie „allgemeine Plackerei“ und den Chef „verhätscheln“. Ein Jobgesuch sparen konnten sich Fans des Fußballklubs Manchester United: Statt Arbeit hätte es für sie Folter und Hinrichtung gegeben. Nicht der erste PR-Gag von Michael O’Leary – der Ire wollte auch schon mal Stehplätze in Flugzeugen einführen oder bei übergewichtigen Personen Gebühren für Nutzung der Bordtoilette einführen. War natürlich nur Spaß.

Das klingt alles recht putzig, aber O’Leary ist ein knallharter Geschäftsmann. Seit 1993 leitet er die Geschicke von Ryanair. Davor war die 1985 gegründete Fluglinie als regionaler irischer Anbieter unterwegs – und das nicht sonderlich erfolgreich. Mit O’Leary erfolgte ein Kurswechsel hin zum international operierenden Billigflieger, der zwar günstige Flugangebote im Programm hat, bei dem aber auch jede Serviceleistung extra bezahlt werden muss. Dennoch liegen laut Stiftung Warentest die Flugpreise von Ryanair durchschnittlich deutlich unter denen anderer Fluglinien (4. Quartal 2016: 33 Euro pro Ticket).

Ryanair: Flugangebote in ganz Europa

Vorreiter war Ryanair auch in Sachen Buchungssystem: Das wird nämlich seit dem Jahr 2000 vorwiegend online abgewickelt, um Personalkosten zu sparen. Anfangs von Experten und der Konkurrenz noch belächelt, sind inzwischen auch viele andere Anbieter auf dieses Modell umgeschwenkt. Seit 2009 verzichtet Ryanair auch auf Check-in Schalter. Stattdessen setzt die Airline in den Flughäfen einige wenige Hilfskräfte ein, um die Passagiere bei eventuellen Problemen mit den Check-in-Automaten zu unterstützen.

Heute fliegt Ryanair rund 200 Ziele in 31 europäischen Staaten an, dazu kommen noch Marokko und Israel. Das Unternehmen bedient zwölf Flughäfen in Deutschland. Die Flotte besteht aus einem einheitlichen Flugzeugtyp (Boeing 737-800), das vereinfacht die Wartung und Schulungen der Piloten. Auch die Flugplanung wird so simplifiziert – alle Flugzeuge sind beliebig austauschbar und bieten immer die exakt gleiche Leistung und Anzahl von Sitzen.

Bild: corporate.ryanair.com

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