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Light-Tarife: Fluggäste bekommen nichts mehr geschenkt

Light-Tarife: Fluggäste bekommen nichts mehr geschenkt

Freigepäck, Platzwahl, Snacks – Flugtarife bieten immer weniger Leistungen inklusive. Ob Flüge innerhalb von Deutschland, Europa oder Flugreisen weltweit, während Economy-Passagiere früher noch „bepuschelt“ wurden, gibt’s inzwischen bei kaum einer Airline mehr etwas kostenlos an Bord.

Hauptsache günstig: Light- oder Basic-Tarif?

Fliegen ist so günstig wie nie. Komfort war allerdings gestern. Bezahlbarer Luxus? Selten. Economy-Passagiere fühlen sich durch Light- oder Basic-Tarife mittlerweile selbst bei großen Fluggesellschaften ähnlich aufgehoben wie bei Billigairlines. Low-Cost ist Trend – Nutzer der Slots-Freispiele wissen das.

Passagiere der First- oder Business-Class können nur schmunzeln. Sie zahlen viel mehr für ihr Ticket als ein Economy-Kunde, dass ihnen die gleichen Leistungen auch in Zukunft erhalten bleiben. Sie müssen sich also nicht umstellen. Für alle anderen Flugreisenden gilt: Achten Sie auf das Kleingedruckte! Es sollten nicht nur der Preis, sondern auch die enthaltenen Leistungen stimmen.

Handgepäck und ein Koffer sind kostenlos – das glauben die meisten. Zukünftig könnte sich auch das ändern. Immer mehr Fluglinien streichen das Freigepäckstück auf Langstreckenflügen. Wer mehr als sich selbst und ein Täschchen mitnehmen möchte, zahlt drauf. Die neuen Einstiegspreise (Economy-Light) sind dabei nicht günstiger als früher, sie erhalten nur hier und da weniger Inklusivleistungen.

Basic-Tickets verkaufen die großen Airlines wie Air France, KLM, Delta sowie British Airways, Iberia, Finnair seit Anfang April 2018 auf Strecken in die USA, nach Kanada und nach Asien. Skandinavier, die in die USA fliegen wollen, können bei der Lufthansa schon seit Oktober 2017 Economy-Light fliegen.

Kostet bald jedes Gepäckstück extra?

Wie die „Süddeutsche Zeitung“ berichtet, heißt es auf Anfrage aus der Pressestelle von Europas größtem Luftfahrtunternehmen Lufthansa: „Derzeit stellt die Lufthansa Group lediglich Überlegungen an, den genannten Tarif ohne Gepäck flächendeckend auch auf der Langstrecke einzuführen. Hierzu gibt es aber noch keine Entscheidung über die genaue Umsetzung und über Details dieses Tarifs.“

Flug buchen à la carte

Führen mehr Wahlmöglichkeiten bei der Buchung des Flugtickets zu sinkenden Preisen bei den Verbrauchern? Die Antwort: Jein. „Dadurch, dass bestimmte Leistungen zunehmend optional werden, kann der Kunde Kosten sparen“, so der Bundesverband der Deutschen Luftverkehrswirtschaft (BDL). Das ist sicherlich richtig, betrifft aber nur die wenigsten Privatreisenden. „Dass das Gepäck aus dem Preis rausgenommen wird, heißt nicht, dass der Preis sinkt“, erklärt Felix Methmann, Reiseexperte beim Verbraucherzentrale Bundesverband. Im Gegenteil. Der Verbraucherschützer sieht darin eher eine „kaum versteckte Preiserhöhung“, vergleichbar mit einem „Chipshersteller, der angesichts steigender Kosten nur noch 180 und nicht mehr 200 Gramm in die Tüte füllt, um den Preis halten zu können“.
 
Bildquelle: Unsplash, 501759,  ahmed-syed

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